Redebeiträge vom vergangenen Klimastreik - Andrea Cardoso aus Kolumbien
Hello!!
I come from Colombia. I work there as a Professor, my work is dedicated to empower young students to research and work on just transition in the Colombia Caribbean region. Many of my students that have your age, they come from families that are affected by the coal mining impacts in their land.
The open pit coal mining as a “Huge hole” is producing soil, water and air pollution. All the coal that is extracted in this region is for exportations. This coal comes to Germany and Europe.
When a ton of coal from Colombia is exported to here and Europe, it carries the air, soil, and water pollution that is producing in the land of my students’ families. It also carries displacement of local communities, human rights violations, public health problems, frustration in the communities, irreversible depletion to the water table, biodiversity and ecosystem loss, and human lives as well.
So, Germany is buying coal from Colombia with significant environmental impacts and human rights violations to counteract the energy crisis due to the Rusia – Ucrania war.
Because this energy crisis there is a huge pressure to expand the coal mining in Colombia, this implies the deviation of very important river in a very dry region, this will affect the water and food supply for the indigenous communities.
Now the new government is promoting the energy transitions. But for the communities the Just transition is not only to move to renewables energies, it implies to leave all the fossil fuel in the ground.
My students and the communities in Colombia recognize at least three types of transitions:
The first one: Stop coal mining!, in order to protect the life of local populations and the ecosystem, it should include the reparation of the damages caused by coal mining
Second, electricity for all! This is energy democratization, aimed at fighting energy poverty and inequality of indigenous and peasant communities
Third, a broad and comprehensive transition that transcends the energy field and includes different dimensions such as gender equality
What people of the North needs to learn about the South is the transition must be designed and structured according to the conditions of each territory, community, and society as a whole.
Not by imposing or identical commitments or objectives, which can disadvantage some when compared to others.
Instead, these goals must be tailored to each population’s demands to achieve actual benefits and a genuinely just transition.
The participation of the communities has a very important role in the construction from the local level of the just transition agenda.
Hallo!!
Ich komme aus Kolumbien. Ich arbeite dort als Professorin, und meine Arbeit ist darauf ausgerichtet, junge Studenten zu befähigen, in der kolumbianischen Karibikregion zu forschen und an einem gerechten Übergang zu arbeiten. Viele meiner Studenten, die in eurem Alter sind, kommen aus Familien, die von den Auswirkungen des Kohleabbaus in ihrem Land betroffen sind.
Der Kohletagebau als “Riesiges Loch” führt zu Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung. Die gesamte Kohle, die in dieser Region abgebaut wird, ist für den Export bestimmt. Diese Kohle kommt nach Deutschland und Europa.
Wenn eine Tonne Kohle aus Kolumbien hierher und nach Europa exportiert wird, verursacht sie Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung, die im Land der Familien meiner Studenten entsteht. Sie führt auch zur Vertreibung lokaler Bevölkerungsgruppen, zu Menschenrechtsverletzungen, zu Gesundheitsproblemen, zu Frustration in den Gemeinden, zu einer irreversiblen Erschöpfung des Grundwasserspiegels, zum Verlust der biologischen Vielfalt und des Ökosystems und auch von Menschenleben.
So kauft Deutschland Kohle aus Kolumbien mit erheblichen Umweltauswirkungen und Menschenrechtsverletzungen, um der Energiekrise aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine entgegenzuwirken.
Wegen dieser Energiekrise gibt es einen enormen Druck, den Kohleabbau in Kolumbien auszuweiten, was die Umleitung eines sehr wichtigen Flusses in einer sehr trockenen Region bedeutet, was sich auf die Wasser- und Nahrungsmittelversorgung der indigenen Gemeinden auswirken wird.
Jetzt fördert die neue Regierung die Energiewende. Aber für die Gemeinden bedeutet der gerechte Übergang nicht nur den Wechsel zu erneuerbaren Energien, sondern auch, alle fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen.
Meine Studenten und die Gemeinden in Kolumbien brauchen mindestens drei Arten von Übergängen:
Die erste: Stoppt den Kohleabbau!, um das Leben der lokalen Bevölkerung und das Ökosystem zu schützen, sollte dies die Wiedergutmachung der durch den Kohleabbau verursachten Schäden beinhalten
Zweitens: Strom für alle! Dies ist eine Demokratisierung der Energieversorgung, die darauf abzielt, die Energiearmut und Ungleichheit der indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften zu bekämpfen
Drittens, ein breiter und allumfassender Übergang, der über den Energiebereich hinausgeht und verschiedene Dimensionen wie die Gleichstellung der Geschlechter einschließt.
Was die Menschen im Globalen Norden vom Süden lernen müssen, ist, dass der Übergang entsprechend den Bedingungen jedes Gebiets, jeder Gemeinschaft und der Gesellschaft als Ganzes gestaltet und strukturiert werden muss.
Es geht nicht darum, Verpflichtungen oder Ziele aufzuerlegen oder zu vereinheitlichen, was einige im Vergleich zu anderen benachteiligen kann.
Vielmehr müssen diese Ziele auf die Bedürfnisse der jeweiligen Bevölkerung zugeschnitten sein, um einen tatsächlichen Nutzen und einen wirklich gerechten Übergang zu erreichen.
Die Beteiligung der Gemeinschaften spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Gestaltung der Agenda für einen gerechten Übergang auf lokaler Ebene!