Unsere Forderungen für eine zukunftssichere und fossilfreie Fernwärme
KAnn-ich-nicht
Seit Montag (24.06.) taucht ein Design mit dem Karlsruher Fernwärmenetz überall in Karlsruhe auf. Diese hat bis Freitag (28.06.) 24 Uhr einen Countdown angezeigt und führt nun scheinbar auf diese Seite. Ganz Karlsruhe hat darüber gerätselt was nach dem Ablaufen passiert.
Die Stadtwerke Karlsruhe sagen: nachhaltige Fernwärme „KAnn ich“. Aber das stimmt leider nicht. Denn der Großteil der Wärme kommt aus fossilen Quellen. Aktuell müsste es also eher „KAnn ich nicht“ heißen. Wir brauchen fossilfreie Fernwärme!
Deswegen haben wir vier Forderungen erarbeitet, die wir an die Stadtwerke und Stadt Karlsruhe stellen.
Obwohl die Stadtwerke Fernwärme als besonders nachhaltig bewerben, ist sie es in Karlsruhe leider nicht. Fernwärme hat zwar großes Potenzial für Nachhaltigkeit aber der Großteil der Karlsruher Fernwärme stammt aus fossiler Verbrennung. Das muss sich ändern! Wir brauchen zukunftssichere Fernwärme. Die Stadt Karlsruhe, Stadtwerke und Co dürfen nicht weiter Klimaschutz verschlafen: FERNWÄRME FOSSILFREI, JETZT!
ⓘ Was ist Fernwärme?
Bei Fernwärme wird Wärme über warmes Wasser in Rohren von Wärmequellen zu Häusern geleitet. Dort wird die Wärme für Heizung und Warmwasser verwendet.
ⓘ Was ist das Problem?
Basics: Die Fernwärme in Karlsruhe kommt aktuell aus der Papierfabrik, der Mineralölraffinerie (MIRO), einem Gaskraftwerk und dem Kohlekraftwerk (RDK). Fossile Energien machen einen großen Teil der Wärmeversorgung aus und stoßen viele CO2-Emissionen aus, welche die Klimakrise weiter verschärfen. Doch Fernwärme hat das Potenzial klimafreundlich zu sein, denn wie bei Strom kommt es auf die Quellen an.
Abwärme: Oft wird behauptet, Fernwärme sei nachhaltig weil Abwärme genutzt wird, die sonst ungenutzt bleiben würde. Das ist aber nicht immer korrekt und oft etwas komplizierter. Einerseits wird das Kohlekraftwerk teils extra hochgefahren, wenn die restlichen Quellen den Wärmebedarf nicht decken können. Es kann dann nicht endgültig abgeschaltet werden solange keine alternativen Quellen verfügbar sind. Andererseits profitieren Firmen durch die Fernwärme stärker von der Verbrennung fossiler Brennstoffe, da sie dadurch günstiger ist. Fernwärme in Karlsruhe finanziert also indirekt fossile Energien.
Zukunft: Der notwendige Ausstieg aus den fossilen Energien (Kohle, Öl & Gas) sorgt dafür, dass in Zukunft ein großer Teil der Wärmequellen nicht mehr verfügbar sein wird. So muss wegen des Kohleausstiegs das RDK spätestens 2038 abgeschaltet werden. Das macht die Zukunft der Fernwärmeversorgung unsicher und ungewiss, wenn das Problem nicht angegangen wird. Hinzu kommt, dass aktuell viele fossile Energieträger aus autokratischen Ländern bezogen werden, von welchen wir dadurch abhängig sind.
-> Deswegen brauchen wir eine fossilfreie Fernwärme!
fossilfrei = nachhaltig + zukunftssicher
Forderungen
Wir haben folgende Forderungen:
1. Fernwärme fossilfrei
- Das Problem: Ein Großteil unserer Fernwärme stammt von Kohlekraftwerken (RDK) und einer Mineralölraffinerie (MIRO)
→ Verbunden mit hohem CO2- Ausstoß + Import aus (teils) undemokratischen Ländern
- Die Lösung: Abhängigkeit von diesen Quellen einschränken und langfristig beenden
→ Zukunftssicherheit gewährleisten
- keine Unterstützung und Abhängigkeit von autokratischen Regierungen!
- Förderung lokaler und erneuerbarer Wärmequellen!
2. transparenter Plan zur Umstellung bis 2035
- Die Stadtwerke sollen einen überprüfbaren Plan entwerfen, der Zeitangaben zum Ausbau von Geothermie und weiteren Wärmequellen beinhaltet
- Anteil an Fernwärme aus Erneuerbaren Energien erhöhen: bis 2029 auf 40%, bis 2031 auf 80%, bis 2033 auf 95%
- Erkundungsprozesse anstoßen und beschleunigen von Geothermie und Wärmespeicherausbau
- (besondere geographische Eignung der Region Oberrheingraben)
3. nachhaltige Wärme für alle
- Fernwärmenetz auf 70% der Haushalte ausbauen
- Der Anschluss und die Nutzung von Fernwärme muss bezahlbar sein
4. Prozesse in öffentlicher Hand
- Fernwärmeversorgung ist kritische Infrastruktur, deswegen sollte die Koordinierung bei den Stadtwerken bleiben
Nachdem wir jetzt unsere Forderungen veröffentlicht haben geht es nun darum, dass sie umgesetzt werden. Dafür werden wir uns einsetzen und laut sein: bei Demonstrationen, Aktionen, Diskussionen und Gesprächen mit den verschiedenen Fraktionen im Gemeinderat und anderen beteiligten Aktuer*innen.
Sei dabei! Wenn du Lust hast mitzuarbeiten oder dich einfach fragst, was wir so planen, dann komm gerne ins Plenum, schreib uns dafür gerne eine Nachricht per Mail (an karlsruhe@fridaysforfuture.de) oder per Instagram (@fridaysforfuture_ka) oder komme einfach montags um 19 Uhr ins Anne Frank Zentrum. Du brauchst kein Vorwissen oder so. Wir freuen uns auf dich!
In den nächsten Wochen wollen wir bei verschiedenen Aktionen ins Gespräch und den Austausch kommen. Folge uns auf Social Media um nichts davon zu verpassen:
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